Lockdown 2, Tag 77/78


Montag: Schnee ist schon wieder weg. Fast schon mild zu nennen.
Ich bin zum Einkaufen nach Ostheim zum Lidl gefahren, nur damit ich einmal eine andere Richtung und Entfernung nehme, aber so wirklich komme ich mit diesem Lidl nicht klar. Mein Suchschema passt da nicht.
Später war dann wieder die graue Milchsuppe. Ich habe das geliehene Buch ausgelesen.
Dienstag: Ich hatte mir so gedacht, wenn sich das Wetter einigermaßen hält, kann ich ein paar Brombeeren ausgraben. Außerdem ein paar Sachen besorgen, die es im LIDL nicht gab. Und eine Büchersendung in den Kasten werfen. Seitdem der Kasten hier entfernt wurde, muss ich dazu immer ins Dorf oder nach Kalk. Servicewüste Deutschland.
Es gießt in Strömen. Wird wohl wieder so ein Tag mit X.
Der Lockdown wird verlängert bis 14. Februar.
Was mir dazu einfällt?

Der verlorene Schlüssel oder Mehr Desselben

Unter einer Straßenlaterne steht ein Betrunkener und sucht und sucht. Ein Polizist kommt daher, fragt ihn, was er verloren habe, und der Mann antwortet: “Meinen Schlüssel.“ Nun suchen beide. Schließlich will der Polizist wissen, ob der Mann sicher ist, den Schlüssel gerade hier verloren zu haben, und jener antwortet: “Nein, nicht hier, sondern dort hinten — aber dort ist es viel zu finster.”

Anleitung zum Unglücklichsein von Paul Watzlawick

Nahezu alles, was das Leben lebenswert macht ist verboten oder geschlossen. Trotzdem infizieren sich immer wieder Menschen und bilden sich Cluster in Altenheimen. Es wäre also sinnvoll mal zu gucken, wie und warum das Virus seinen Weg dorthin findet. Und dort gezielte Maßnahmen zu ergreifen. Schließlich feiern die alten Leute keine rauschenden Partys und fahren auch nicht Ski, oder?

4 Kommentare

  1. Die Busse & Bahnen sind voll.
    Die Kindergärten sind voll.
    Die Firmen sind voll.

    Altenpfleger*innen fahren zur Arbeit, haben Kinder und ebenfalls berufstätige Partner*innen.
    Ich denke, so gelangt das Virus in die Altenheime.

    • Busse und Bahnen sind nicht mehr voll, Kitas und Schulen bis auf Notbetreuung geschlossen.
      Immerhin wird jetzt wohl Homeoffice vorgeschrieben.
      Und es würde wohl auch niemanden wirklich stören, wenn bei Ford mal 2 Wochen dicht wäre.

      • Also, wenn ich zuletzt in der Bahn oder dem Bus war, waren die immer so voll als gäbe es keine Pandemie. (Ich bin in dem Moment natürlich Teil des Problems)

        Meine Kolleg*innen mit Kindergartenkindern erzählen mir alle, dass die „Notbetreuung“ von 3/4 der Eltern in Anspruch genommen wird, auch wenn die allermeisten wohl nicht in systemrelevanten Berufen tätig sind.

        Und viele Firmen erlauben noch immer kein Homeoffice (oft auch, weil dazu die Infrastruktur fehlt).

      • Definiere systemrelevant. Selbständigen, die noch einen Auftrag erledigen müssen, wird die Aufnahme ihrer Kinder in die Notbetreuung verweigert, weil sie nicht „systemrelevant“ sind. Andererseits wird Leuten die ihre Kinder daheim behalten würden, das Kinderkrankengeld verweigert, weil die Kita ja theoretisch offen ist.
        Homeoffice wird jetzt als Gebot durchgesetzt. Dann muss die Infrastruktur eben geschaffen werden. Es ist gut, dass die Verantwortung dafür jetzt auf den AG verlagert wird.

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