Lockdown 2 Tag 152


Ostermontag Wetter zum weglaufen. Erst wurde es nicht richtig hell, dann Starkregen. Ich habe, obwohl es ziemlich kalt war, mal ein Paar Samen rausgeworfen, in der Hoffnung, dass die im Regen keimen und ich nicht gießen muss.
Das wurde sogleich bestraft, mit Schneeregen, der sich erst zu hagel und dann zu heftigem Schneetreiben steigerte. Zum Glück bleibt nichts liegen.
Hoffentlich ist es besser, wenn morgen die Hühner kommen und ich zum impfen muss.

Also so ein Tag zum verkriechen.
Für die Zimmerreise wähle ich F- Fatimas Klotz

Das Stück Kunst stammt aus Marokko, ist aus Sandstein gebildhauert und ziemlich schwer. Kollege M. aus D. hat ein ähnliches Exemplar. Den Rest der Reise haben wir uns damit vergnügt uns die Klötze gegenseitig ins Gepäck zu schmuggeln.

Aber da war doch noch was? Stimmt im Islam gibt es ja das Bilderverbot. Bilder von Menschen, Tieren, Allah soll man sich nicht machen. Deswegen sind Moscheen und Häuser in islamischen Staaten oft mit überbordender Ornamentik geschmückt.
Und das jetzt? Ist wohl gerade noch abstrakt genug. Neben den erkennbaren Tieren sind auch noch Augen und Hände vertreten. Sehr stilisiert Fatimas Hände, ein Schutzzauber gegen den bösen Blick. Wie sich bei uns der Osterhase ins Christentum eingeschlichen hat, die Mutter Gottes die Muttergöttin vertritt und Petrus Thors Job als (Schiet) Wettermacher übernommen hat, so hat sich Mohammeds Tochter Fatima mit einem uralten Schutzzauber der Berber vermengt.
Überhaupt hatten die Berber, die wir da getroffen haben und die uns irgendwie immer weiter gereicht haben, eine ziemlich eigene Interpretation des Islam.
„Hier kann man gut Schweine fangen.“ „Äääh?“ „Die schmecken gut.“ „Äääh?“ „Natürlich nur, wenn keine Araber da sind“ „Achso.“
Fatimas Klotz taugt sehr gut als Ordnerstütze. Leider hat einer der Ordner blau abgefärbt.

3 Kommentare

  1. Dein Wetter scheint unserem zu gleichen – schön, dass auch eine Zimmerreise dabei herausgekommen ist!
    Spannend anzusehen, dieser kunstvolle Sandsteinklotz. Mir sind Pragmatiker meistens sympathischer als Fanatiker und deshalb ist die kleine Berberanekdote auch ziemlich nach meinem Geschmack.

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