Lockdown 2 Tag 175


Warnung Das kann jetzt als Jammern auf hohem Niveau betrachtet werden. Wer das nicht mag Bitte hier nicht weiterlesen.

Ich habe meine Radreise, die ich am 2. Januar geplant habe, noch einmal hervorgekramt. Überarbeitet, geschliffen und poliert.

Diese Radreise: https://www.komoot.de/tour/301522811

Eine schöne Radreise, meinem Alter und dem alten Rad entsprechend flach, über alte Bahntrassen, am Kanal entlang, mit wenig Steigung, nur am Anfang und in der Holsteinischen Schweiz. 600km in 12 Tagen zu fahren + 3 Extratage für Pausen, Besichtigungen und Pleiten, Pech und Pannen.
Aber mittlerweile bezweifle ich, dass ich sie fahren kann. Es scheitert an den Grundbedürfnissen Essen und Schlafen. Wollte ich meinen Geburtstag bei meinen Freunden verbringen, müsste ich am 9. Mai In reichlich untrainiertem Zustand, spätestens losfahren, um nicht zu hetzen. Ich glaube aber nicht, dass in der Zeit das Beherbergungsverbot gekippt wird und Hotels und Gaststätten in 4 Bundesländern wieder öffnen dürfen. Falls sie denn überlebt haben. Im Gegenteil, jetzt gibt es stellenweise sogar Verzehrverbot auf öffentlichen Plätzen was auch die Noternährung mit Döner 2 go und Brötchen einschränkt. Von der Müllhalde, die das erzeugt mal ganz abgesehen. Nächtliches Ausgangsverbot würde auch wildes Lagern in irgendwelchen Schutzhütten oder mit Tarp unmöglich machen. Wobei ich bezweifle, dass es auf der Strecke überhaupt geeignete Lagerplätze gäbe. Mit Tarp im Kohlenpott? Is nich Dein Ernst!

Plan B wäre also, doch mit dem Zug zum „Homecrossing“ zu fahren, was ich eigentlich vermeiden wollte.
Plan C meine 2. Impfung am 29. Juni abwarten und hoffen, dass bis dann wenigstens Geimpfte sich wieder frei bewegen können.

Wir werden beinahe täglich mit neuen Maßnahmen konfrontiert, die aber anscheinend keinen Einfluss auf die Inzidenzwerte haben.

  • Wir tragen jetzt teure Masken anstelle von selbstgenähten, der Inzidenzwert steigt.
  • Ganze Branchen leben seit über einem Jahr mit Berufsverbot, der Inzidenzwert steigt.
  • Wir testen mehr, der Inzidenzwert steigt.
  • Kinder werden von Präsenzunterricht in Distanzunterricht und zurück verschoben, nachmittags miteinander spielen dürfen sie nicht, der Inzidenzwert steigt.
  • Der Inzidenzwert in Libur ist 0, der Inzidenzwert in Libur steigt auf 710. Huch? Der EXPRESS zeigt mit dem Finger auf Libur. Naja, 0,71% von 1.116 Einwohnern sind nicht wirklich viele. 8 Personen, die sich innerhalb einer Woche irgendwo angesteckt haben.

Es könnte vielleicht daran liegen, dass Kirchen und Konzerne immer noch freundlich gebeten werden freiwillige Maßnahmen zu treffen und ansonsten Narrenfreiheit genießen. Tünnes, Schäl und Speimanes können den ganzen Tag zusammen in einer Industriehalle schuften, aber abends kein Bier zusammen trinken, weil sie aus verschiedenen Haushalten kommen. Wieder mal ein Ausbruch in einer Kirchengemeinde in Euskirchen. Der Präsenzgottesdienst ist unverzichtbar!!!

4 Kommentare

  1. Tja, ich kann nicht zum 80. Geburtstag meines Vaters fahren, denn in NRW darf nur eine weitere Person in einen Hausstand. Da ich meinen Urlaub leichter verschieben konnte als meine Schwester, ist sie dieses Wochenende dort und ich fahre nächstes Wochenende. Schön ist es nicht aber wir wollten das Risiko nicht eingehen, nicht wegen Ansteckung sondern dass uns jemand „verpfeift“. Die Strafen sind saftig. Umgekehrt hätten meine Eltern und ich alle zu meiner Schwester nach Schleswig-Holstein fahren können. Auch dass ich und meine Schwester aus Landkreisen kommen die unter 100 sind haben bei diesen Regelungen keine Wirkung. Wenn es um einen offiziellen Test gegangen wäre wäre ich auch für einen Tag hin gefahren. Morgens testen hinfahren und abends oder nächsten Tag zurück.

    • Dafür war heute Vatertagsstimmung im Königsforst. Gruppen, die mit der Bierpulle durch den Wald latschten. Bestimmt alles WGS oder gleichaltrige Großfamilien.
      Heute stand dann im Stadtanzeiger, dass das Ausgangsverbot für Kölner bis Mitte Mai dauert.

      • Alle reden immer davon dass wir doch auf die Wissenschaft hören sollen, und die Wissenschaft sagt uns eigentlich dass die meisten Infektionen am Arbeitsplatz weitergegeben werden, aber da will man nicht eingreifen. Das wird dazu dass die Infektionen über den Arbeitsplatz zu den Menschen getragen werden. Wenn sie sich draußen treffen ist es mir lieber als dass sie sich drinnen in der Küche treffen.

      • Aerosolforscher sagen auch, dass Infektionen draußen so gut wie nicht vorkommen. Aber man verlagert das Problem lieber nach innen.

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