1. Mai : Als ich aus Arnsberg heraus fahren will, lande ich zuerst in einem kleinen Park mit klassizistischen Gartenhäuschen, wo ich zunächst noch verweile.


Hinter Arnsberg führt der Weg so mehr oder weniger an der Ruhr entlang und schließlich in einem wunderschönen Waldweg. Der Weg geht oben am Hang entlang, und unten rauscht die Ruhr. Wieso rauscht die?






Wenig später komme ich an einen Schwall, an dem Kanuten spektakuläre Überschläge üben.




Und kurz darauf fühle ich mich nach Frankreich versetzt… Die Ruhr fächert sich auf, befreit und reißend es gibt Kiesbänke und Totholz. Und ich begegnete ersten Wasseramsel meines Lebens. Das hätte ich dem Fluss nicht zugetraut.


Kilometer lang geht das so weiter, bis ich aufgeklärt werde. Das ist alles renaturiert. Genial renaturiert!
An der Einmündung der Möhne in der Ruhr, sieht man auch, dass es hier die Renaturierung noch nicht abgeschlossen ist. Das Totholz das hier im Fluss liegt, ist mit Ketten angebunden.


Vor Wickede wickele ich mich über eine Brücke mit Bollerwagen-Gegenverkehr und muss dann die Tour nachladen. Weil ich mit einer halben Tour angefangen habe in Meschede, passen die Etappen nicht zu einander und mir bleibt immer eine halbe Tour übrig. In Wickede habe ich vor vier Jahren etwas zu essen gesucht, daher weiß ich wo ich jetzt etwas bekomme und fahre über die andere Brücke gleich wieder raus. Es ist der 1. Mai und langsam wird es ungemütlich. Größere Menschenmengen mit Bier und Bollerwagen blockieren die Strecke. So ganz nüchtern sind ja auch nicht mehr.
Ab hier kenne ich dann auch die Strecke, nur andersrum. Durch Fröndenberg fahren ist langweilig. Außerdem gehen mir langsam die ganzen Grinsegesichter auf den Wahlplakaten mit ihren nichtssagenden Slogans langsam auf die Nerven. „Mit Ihnen gewinnen wir die Zukunft“ 😁Na? Wer sagt das? CDU? SPD? oder doch FDP?
Danach wird es wieder schön, nicht direkt an der Ruhr, aber ländlich kurz bevor ich denke, ich bin am Ende, wird es noch einmal anstrengend. Ein Bauer hat den Radweg gesperrt mit Tor und Kette. Erst fahr ich einen Umweg dann stehe ich wieder vor einem Tor. Radfahrer helfen sich gegenseitig, die Räder unterm Tor durch zu schieben und die Taschen oben drüber zu heben.
Nachdem das geschafft ist, komme ich an einem großen Landgasthof vorbei. Da hätte ich absteigen können (vielleicht) fahre aber durch bis Schwerte. Das Zimmer das ich da bekomme ist dann eher eine Absteige. Hätte ich doch besser in Haus Villingst auf der anderen Ruhrseite probieren sollen, in dem ich 2018 übernachtet habe.

Schwerte hat eine ganz hübsche, etwas heruntergekommene Altstadt. Aber auch hier sollen am Marktplatz die Bäume fallen, um Platz für Autos zu schaffen. Die Bürger wehren sich mit einem Volksentscheid. Wer also in Schwerte wohnt, sollte den noch schnell unterschreiben

Die erste Wasseramsel deines Lebens? Nee, du hast vorher schon mal welche gesehen. Auf unsrer Öko-Tour von der Rheinischen Akadmie an die Ahr: Eisvögel und Wasseramseln! 😉
Da war ich schon nicht mehr dabei. Bin nach einem Jahr ausgestiegen, weil ich keine Tiere killen wollte, bloß um mal zu sehen, wie die von innen aussehen.