Von Kürnbach nach Speyer


Nach dem Frühstück bringen mich noch zwei sportliche junge Männer auf den richtigen Weg. „Wo fahrt ihr denn hin?“ „Speyer.“ „SPEYER??“ „Ja, aber nur Bibo. Wir kommen wieder.“ Zwei Rennräder und ein Treckingrad mit Gepäck. Ich habe ganz gut mitgehalten bis Flehingen. Dort verabschieden sich die Herren, und schicken mich auf den Kraichradweg.

Der Plan, leider nicht durchgehend ausgeschildert.

Ein guter Tipp des Einheimischen. Meist sanft bergab geht es durch Streuobstwiesen, Felder, und idyllische Wiesen. Der Bach ist irgendwo in der Nähe, aber selten zu sehen.

Wenn es aber doch nicht ausgeschildert ist…

Eine Bruchsteinmauer mit eingebautem Bücherfenster, Steinbank zum Stöbern, Pflanzen im Bottich und frei laufenden Hühnern – hier müssen nette Menschen wohnen.

Ich mache Mittag im Café nebenan. Schönes Café, eher unfreundliche Kellnerin. Ob ich denn gefragt habe, ob ich mich da hin setzen darf.

Am Nachmittag ist der Kraichbach leider ganz weg. Ich fahre auf einem internationalen Fernradweg – der Paneuropa-Route – durch zersiedelte Landschaft, neben der Straße, über überdimensionierte Kreuzungen durch Neubaugebiete, an riesigen Sportplätzen vorbei, dem Verkehrslärm ausgesetzt. Was müssen internationale Radreisende von so einem „Fernradweg“ halten?
An einer Baustelle frage ich einen Radfahrer, ob man auch da durch den Wald Richtung Speyer fahren kann. “ Ja, aber – nein das ist zu viel Umweg!“ Ich habe hinterher nachgeschaut: Es wäre eher kürzer und ruhiger gewesen.

Dann endlich die Rheinbrücke nach Speyer.

Speyer gefällt mir. Ich streune noch ein wenig durch die Altstadt und versacke dann in einem Weinlokal, wo strahlend weiß gekleidete Kinder von strahlend weiß gekleideten Eltern auf der Straße Ball spielen, ohne sich dreckig zu machen.

https://www.komoot.de/tour/821819214

4 Kommentare

  1. Die Gastwirtin muss ja reich sein, wenn sie sich so ein Verhalten leisten kann!

    • Ich weiß ja nicht ob sie die Gastwirtin ist. Ihre Begründung war, da käme noch ein großer Tisch. Der war aber ganz woanders.
      Es gab da noch andere Kellner und Kellnerinnen.

      • Na ja, wer eine Kellnerin beschäftigt, die solche Texte von sich gibt…
        Die hätte ja auch Reservierungsschilder auf die betroffenen Tische stellen können…

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