Stolzenfels – Kripp


3. Juli Ein letzter Blick auf den Biergarten der Kripp:

Die Kripp

Ich kenne ja den Weg. Navi aus, Komoot zeichnet heute nur auf. Am nächsten Mineralbrunnen fülle ich noch die Flasche auf.

Radweg Richtung Koblenz

Richtung Koblenz ist der Weg gut ausgebaut, ebenso einfach zu fahren wie gestern. Auch der Rheinuferpark in Koblenz ist noch relativ ruhig.

Am deutschen Eck um die Kurve, dann die Rampe zur Brücke über die Mosel hoch schieben. Mit dem Einheimischen in Kürnbach habe ich noch darüber geredet, dass man auf Fernradwegen gut erkennt ob die zuständigen Planer selbst Rad fahren oder nicht. Mal ein breiter, gut ausgebauter Weg durch die Natur, mal lieblos auf einen Streifen neben die Bundesstraße gerotzt, mal Schiebestrecke ohne Umleitungsempfehlung, mal gut ausgeschildert, mal nicht. In Lützel habe ich mich bisher noch jedes Mal verfahren. Auch heute fehlt, wie gewohnt, die Beschilderung. Auf der Grillwiese mache ich noch eine kleine Pause mit Blick auf Ehrenbreitstein, denn jetzt erwartet mich viel Industrie und Hafengelände.
Mülheim-Kärlich: Das AKW ist weg! Natürlich weiß ich, dass der Kühlturm gesprengt wurde, aber dass man so gar nichts mehr sieht?
Eine Weile geht es ruhig am Rhein lang. Ich überlege kurz, ob ich in Weißenthurm schon pausieren soll, rollt aber gerade so gut.
Wieder ein Bogen durch Hafengelände, wieder Schiebestrecke: „Steigen Sie Bitte vom Rad!“ In Andernach ist Halligalli. Kaum ein Durchkommen. „Hier können sie Ihr Rad nicht anbinden!“ Doof, letztes mal habe ich hier gut gegessen. Ich schiebe durch das Gewühl finde an einer versteckten, ruhigen Ecke einen stabilen Fahrradständer und am Markt ein Lokal.
Kaum bin ich wieder raus aus dem Gewühl schiebe ich schon wieder: Die Rampe hoch wo der Radweg unter der Autobahn verläuft.
Dann läuft es wieder eine Weile, bis Brohl: Schieben auf einer Rampe unter der Bahntrasse durch, vor Bad Breisig die Rampe am Vinxtbach runter Richtung Fähre. Der Bach stinkt übrigens wie ein Abwasserkanal. Was ist denn hier passiert?
Und in Bad Breisig führt der internationale Fernradweg natürlich wieder durch die Fressmeile: „Radfahrer Absteigen!“
Endlich wieder allein am Rhein. Jetzt kommt erstmal nix, weiß ich. Was kommt ist ein Schild, das besagt: Die Brücke ist weg, Radfahrer Richtung Köln müssen die Fähre in Bad Breisig nehmen, nach Sinzig ist aber frei.
Hätten die nicht gleich an der Fähre diesen Hinweis hinterlassen können? Koblenz-Köln ist da noch dick ausgeschildert.
Also wieder 6km zurück, wieder durch die Fressmeile schieben, auf die Fähre nach Bad Hönningen. Dort habe ich schon mal übernachtet, aber in der Pension ist niemand. Ob die alte Frau noch lebt?
Sechs hügelige km weiter liegt Linz. Da habe ich auch schon mal übernachtet. „Wir haben das Hotel aufgegeben“, sagt der Gastwirt und empfiehlt mir zwei andere. Das eine hat Betriebsferien, das andere ist voll. Ich nehme die Fähre nach Kripp. Auf der anderen Seite direkt gegenüber steht ein Hotel, das noch Zimmer frei hat zu vernünftigem Preis und leckere Gulaschsuppe. Alles ist gut.
Von der Kripp nach Kripp.

Blick von Kripp nach Linz

Ich dachte schon, ich wäre spät dran, aber als ich da schon lange satt und zufrieden auf der Terasse sitze, kommt noch eine Familie mit einem kleinen Mädchen angeradelt. Gewagt!

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