Aus dem mittelalterlichen Xanten ging ich früh ins römische Colonia Ulpia Trajana. Der Haupteingang wird gerade renoviert, also erstmal immer an der Wand lang. Wo noch genug von der alten Stadtmauer übrig war, wurde rekonstruiert, an anderen Stellen deuten Hecken den ehemaligen Verlauf an.
Ich bin früh dran, muss etwas warten und komme dann – Überraschung! – kostenlos rein. Nicht, dass ich das Prinzip der NRW-Stiftung verstanden hätte. Ich frage jetzt einfach überall. Hier Welterbe kostenlos, woanders, ebenfalls LVR-Museum ohne Ermäßigung.





Gleich neben dem Eingang am Hafentor: Der imposante Hafentempel
Als Kölnerin bin ich ja römische Reste gewohnt, aber so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Denn während in Köln zu allen Zeiten übereinander gebaut wurde, entstand das mittelalterliche Xanten nicht auf,sondern neben der römischen Stadt. Sie wurde nur leider als Steinbruch genutzt für den Bau des Domes und vieler Bürgerhäuser.
Stundenlang streife ich durch das weitläufige Gelände. Neben den großen, Rekonstruktionen gibt es immer wieder kleinere Ausstellungen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie fortschrittlich die Römer waren und wie viel heute noch so ähnlich gemacht wird. Die Dachplatten sehen genauso aus wie die Schieferplatten, mit denen heute noch Dächer gedeckt werden. Nur dicker sind sie.
Ich klettere über steile Stufen auf das Nordtor. von hier hat man einen guten Ausblick über das Gelände: Die Wege entsprechenden ehemaligen Straßen, die Baumreihen den Säulen der überdachten Bürgersteige. Noch stehen an der Nordgrenze Bauzäune anstelle der Hecken. Hier sollen noch Privatgrundstücke zugekauft werden, unter denen noch römische Reste liegen. Ob das was wird?
Im Römermuseum sind die Überreste der Thermen zu besichtigen. Und anhand etlicher Fundstücke erfährt man vieles über das Leben in der Römerstadt.
Durch die Alleen nähere ich mich dem Amphitheater



Selfie?
Auch von den Stufen des Amphitheaters Hat man nach allen Seiten eine gute Aussicht. In den Gängen gibt es noch eine Gladiatorenausstellung.
Hinten sehe ich schon die Handwerkerhäuser und die Herberge.
Wegen der Pandemie sind einige wenige Ausstellungsteile geschlossen. Als Geimpfte finde ich es trotzdem ungerecht, zumal ich irgendwie das Gefühl nicht loswerde, dass sich Impfgegner sowieso nicht hierfür interessieren.
Kommt Euch der Sessel auch irgendwie bekannt vor? Richtig! Sein marmornes Pendant steht im Römergrab in Weiden.
Nach sechs Stunden verlasse ich ziemlich erschlagen die archäologische Stätte. Unbedingt sehenswert! Der Status als UNESCO Welterbe ist absolut gerechtfertigt.
Meine Favoriten sind der Hafentempel, das Amphitheater und die Herberge.
Direkt hinterm Hafentor liegen Südsee und Nordsee gleich nebeneinander. Aus zwei ehemaligen Kiesgruben sind hier Freizeitgelände mit allerhand sportlichen Angeboten entstanden. Ich wähle den unsportlichen Biergarten, schaue den Haubentauchern zu und frage mich, wohin die Segelboote segeln sollen. Die beiden Kiesgruben haben keine Verbindung zum Rhein.
Toll, ganz toll!
WOW !!!!!
Ja, der APX ist auf jeden Fall sehenswert. Ich kenne den Park seit über 40 Jahren und habe ihn in fast allen Seinen Phasen miterlebt.