Von Warburg nach Bigge


29. April Die Diemel fließt ruhig dahin, als könne sie kein Wässerchen trüben. 2018 sah das hier noch ganz anders aus.


Hinter Warburg geht es hoch über die Hügel um zwei Orte in den Radweg einzubinden. Nee, den Trick kenn ich noch vom letzten Mal und bleibe im Flachland nahe der Diemel, bis der Diemel-Radweg wieder runter kommt. „Die Tour liegt links, nein rechts, nein doch links…“ „Dumme Tusse!“

alte Mühle

Sonst habe ich aber einiges vergessen. Zunächst geht es noch durch blühende Rapsfelder, später auch durch Wohngebiete und Gewerbegebiete. Waren die damals schon so ausgedehnt? Einige Papierfabriken gibt es hier.

Vorher-Nachher Irgendwie traurig

Hinter Wrexen wird es lebensgefährlich. Auf der Hauptstraße, ohne Radweg, mit LKW, die ohne zu bremsen an mir vorbei rauschen. Sehen die mich überhaupt, wenn ich hinter einer Hügelkuppe verschwinde? Welcher Idiot hat das geplant?

Endlich biegt wieder ein Radweg von der Straße ab. Ich lasse mich auf eine der Bänke am Angelsee fallen und bleibe dort lange in der Sonne sitzen. Ein ehemaliger LKW-Fahrer mit E-Bike taucht auf. Wir kommen ins Gespräch, ich frage wo etwas zu essen gibt. Er empfiehlt mir Pommesbuden. Als ich losfahre, begleitet er mich ungebeten. Ich biege denn da mal ab.

Danach geht es weiter auf bekannter Strecke, am Bahndamm entlang, durch Wohngebiete bis Marsberg, wo ich dann eine Kleinigkeit esse. Hier will ich aber nicht bleiben. Ich entschließe mich zu schummeln und nehme den Zug nach Olsberg.

Auf der Zugfahrt kann ich die entsetzlichen Waldschäden und Kahlschläge der letzten Jahre betrachten. 2018 war das noch dicht bewaldet, 2022 Kahlschlag und tote Fichten.

Als ich in Olsberg aussteige, werde ich schockgefrostet. Gerade noch in der Sonne gebacken, jetzt Hochsauerland. Am Hoteleingang in Bigge warnt ein Schild vor Dachlawinen.

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