Ich war mal wieder in Aachen zum BC-Picknick. Weil die Hinfahrt mit dem Rad nicht in den zeitlichen Rahmen passte, bin ich mit dem Zug gefahren und habe mich in letzter Minute entschieden, das Rad doch mitzunehmen. Bahn fahren in und um Köln ist immer noch katastrophal, nicht wegen 9€-Ticket, sondern wegen Ausfällen und Verspätungen. Aber ich kam an, hatte einen schönen Tag mit netten Bookcrossern, die ich teilweise über 2 Jahre nicht gesehen hatte.


Los geht es dieses Mal am Marschiertor und da stellt sich schon heraus, dass der ursprüngliche Plan: von Aachen nach Maastricht und dann über Roermond zurück nach Köln, allein wegen der Wärme nicht zu halten war.
Ich entscheide mich also für die sichere Variante: Aachen Jülich über die bekannte Bahntrasse und dann an der Rur lang Richtung Roermond usw.
Auf der Bahntrasse ist es nicht immer, aber häufig schattig und auf dem Rad hat man ja immer etwas Fahrtwind, meistens als Gegenwind.
Noch auf Aachener Stadtgebiet zuerst an der Wurm lang, und hinter Aachen meistens über die Bahntrasse. Schon in Würselen ist es ziemlich heiß. Aber während auf unserer Rheinseite schon fast alle Bäche ausgetrocknet sind und der Rhein nur noch ein dünnes Rinnsal, haben hier die Gewässer noch Wasser. Ich vermute, dass sie vom hohen Venn gespeist werden, das wie ein Schwamm wirkt. Auch soll es hier Grundwasserquellen geben. Im Broichbachtal habe ich voriges Jahr um die Zeit auch Fotos gemacht.


Damals hielt ich den See für einen Rest der Flut im Juli. Einige Spaziergänger sagten, dort sei früher der Broichbach durch gelaufen und jetzt sei wohl der Abfluss verstopft. Die Bäume sind übrigens nicht wegen Trockenheit und Hitze abgestorben, sondern weil sie mit den Wurzeln tief im Wasser stehen. Auch das halten die wenigsten lange durch.


Eine bekannte Strecke andersrum zu fahren eröffnet auch immer neue Ein- und Ausblicke. Bin ich hier wirklich lang gefahren? Stand da dieses Gebäude? Warum geht das hier hoch? An dem unauffälligen Törchen wäre ich fast vorbei gerauscht. Dahinter verbirgt sich ein Biergarten für die Siesta.


Auch schön schattig ist der Rastplatz am alten Bahnhof Kirchberg erst kurz vor Jülich. Noch kurz davor stand eine Schutzhütte am Weg. Manchmal wünsche ich mir mehr Rastplätze und dann noch in anderen Abständen und mit Plumpsklo.
Es kristallisiert sich dann auch heraus: Es ist zu heiß. Was mich erwartet sind teils schattenlose Ebenen zwischen Roermond und Köln. Zum Eigenschutz breche ich in Jülich ab. Fahre mit der Bahn zurück über Düren. Der erste RE fällt aus, dem 2. RE fehlen laut Anzeige mehrere Wagen. Wie können bei einem Zug, der nur 2 Wagen hat mehrere fehlen? Zum Glück fährt die S-Bahn. und mit der muss ich nicht mal umsteigen.
